Anlässlich der Seligsprechung des Ordensgründers hatten Petra Miller und Silvia Schlaugat-Müller von der Weggemeinschaft Steinfeld die Idee, mit wöchentlichen, geistlichen Impulsen auf dieses Ereignis vorzubereiten. Start war der Palmsonntag, so dass insgesamt acht Impulse vorgesehen sind.

5. Sonntag der Osterzeit 2021 – Liebt einander im Heiligen Geist

Wer kennt sie nicht: Die erste Liebe? Sei es die Liebe in der Erfahrung mit Gott, mit Jesus Christus, die das Herz öffnet und weitet; sei es die Liebe zwischen zweier Menschen, die sich eben gefunden haben, oder die sich neu entdecken und erleben.
Der Alltag wiederum stellt diese Liebe zu Gott, zu Jesus Christus und zu den Menschen häufig auf den Prüfstand, verlangt Geduld und Ausdauer und lässt sie zugleich dadurch reifen und vertiefen.
Die Liebe ist eine der größten Herausforderungen, die es in unserem Leben gibt. Zugleich ist es eine Kostbarkeit, die es zu hüten und zu behüten gilt.

In der zweiten Lesung zum fünften Ostersonntag heißt es:

Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.
Und daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind. Und wir werden vor ihm unser Herz überzeugen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.
Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; und alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt.
Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

(1 Johannes 3, 18-24; Einheitsübersetzung 2016)

Aus dem geistlichen Testament Pater Franziskus vom Kreuze Jordans:
6. Liebt einander im Heiligen Geist (2 Kor 6,6; Phil 1,27), und Eure Liebe sei allen kund! (Phil 4,5).

Im geistlichen Tagebuch finden wir:
„Alles aus Liebe, nichts aus Zwang!
„Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern aus Neigung!“ (1Petr 5,2 GT III/26 23.6.1912

Und:
Alle Liebe Gott !!!
Den Menschen lieben um Gottes Willen! GT III/26 9.7.1912

 

 

Gedanken aus den Ansprachen Pater Franziskus Maria von Kreuze Jordan
„In diesen Tagen möchte ich auf eine besondere Gnade aufmerksam machen, die Sie erbitten mögen durch inbrünstiges Gebet: ich meine die Liebe, die caritas, die brüderliche Liebe, dass Sie dem Befehle des hl. Johannes nachfolgen: „Filioli, diligite“, dass Sie diesem Gebote nachkommen! Wir sind berufen zum Apostolate, wir sind berufen, das Wort Gottes zu verkünden, und wir sind, wie der hl. Gregor sagt, wir sind nicht fähig, das Amt eines Predigers des Evangeliums zu übernehmen, wenn wir die caritas nicht haben. Also die Liebe zueinander müssen wir besitzen, wollen wir das Predigtamt ausüben.“

Kapitel vom 4./VI.1897 (Über den Heiligen Geist)
Aus: Ansprachen von P. Franziskus Maria vom Kreuze Jordan, DSS XXIII, S. 136

 

Der sechste letzte Wille von Pater Franziskus vom Kreuze Jordan in seinem Geistlichen Testament, weist auf die geschwisterliche Liebe im Heiligen Geist hin. Diese Liebe ist verankert und verbunden im Glauben. Dadurch bekommt sie noch einmal eine ganz andere Tragweite. Sie verbindet die Glaubenden miteinander und untereinander.

• Erinnere ich mich an meine erste Liebe, meine erste Leidenschaft – sei es zu Gott, zu Jesus Christus; sei es zu einem Menschen in der Partnerschaft, in der Ehe, in einer Beziehung?

• Was war mir damals so wichtig und wertvoll, dass ich alles dafür gegeben hätte, um diesen Schatz zu besitzen?

• Was ist mir heute wichtig und hilft mir, die Liebe zu Gott, zu Jesus Christus und zu den Menschen zu leben? Was hindert mich daran?

• Wo brennt in mir ein Feuer, eine Leidenschaft, die mich antreibt, die Liebe (im Glauben) weiterzugeben, zu leben und zu verkünden?

 

 

Gott segne dich

Möge der Segen der GÜTE mit dir sein,
auf deinem Antlitz leuchten und dich erwärmen,
wo du dich einsam fühlst.

Möge der Segen der BARMHERZIGKEIT mit dir sein
und Vertrauen wecken,
wo du Enttäuschung und Verletzung erfahren hast.

Möge der Segen des STAUNENS mit dir sein
und dich mit einem warmen Mantel bedecken,
wo du der Wärme bedarfst.

Möge der Segen des FRIEDENS mit dir sein
und dir Zuversicht und Hoffnung geben.

Möge der Segen der FREUDE mit dir sein,
damit du Lieder singen
und Lichter anzünden kannst.

Möge der Segen der STÄRKE mit dir sein,
Quelle der Kraft und Stütze.

Möge der Segen der LIEBE mit dir sein,
aus deinen Augen leuchten
und dir auch begegnen
in den Augen deiner Mitmenschen.

Verfasser unbekannt

 

Einen guten weiteren geistlichen Weg und einen gesegneten 5. Ostersonntag wünschen Silvia Schlaugat-Müller und Petra Miller

 

© Foto und Bild: Sr. Heidrun Bauer SDS – Atelier und Geistliche Begleitung, Geht nach Galiläa (vgl. Mt 28,10), 2007, Acryl-Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 60 cm. 

Die Impulse als PDF zum Download

1. Impuls – Palmsonntag

2. Impuls – Ostersonntag

3. Impuls – 2. Sonntag der Osterzeit

4. Impuls – 3. Sonntag der Osterzeit

5. Impuls – 4. Sonntag der Osterzeit