Sr. Angela Cöppicus, Salvatorianerin aus Kerpen (D), stellt Ordensgründer P. Franziskus Jordan vor.

Was ist das für eine Zeit… offene Grenzen, problemloses Reisen innerhalb Europas und auch weltweit – Fehlanzeige. Das hätte Johann Baptist Jordan, mit Ordensnamen Franziskus Maria vom Kreuze, gar nicht gefallen, selbst wenn zu seiner Zeit das Reisen auch kein Zuckerschlecken war.

Trotzdem ist er viel gereist, konnte etliche Sprachen (Armenisch, Syrisch, Koptisch, Arabisch, Chinesisch…) und hat die Mitglieder seiner Gemeinschaften in die ganze Welt geschickt. Pater Franziskus Jordan wollte Männer und Frauen, Ordenschristen und Laien als gleichberechtigte Partner für seine apostolische Vision und für die Sendung in Kirche und Gesellschaft gewinnen. Er hatte alle Menschen, alle Länder, alle Kontinente vor Augen. Allen wollte er die Liebe Gottes nahebringen. Ein „Apostel über Grenzen hinweg“. Brücken bauen zwischen den Welten. Dieser Weitblick Pater Jordans ist die Wurzel seiner Universalität, seines und unseres Charismas als Salvatorianische Familie.

Am 11. März 1883, dem Passionssonntag vor 138 Jahren, gelobte er das Leben nach den evangelischen Räten – die „Katholische Lehrgesellschaft“ als Ordensgemeinschaft war offiziell entstanden. Aus ihr entwickelten sich die Salvatorianischen Gemeinschaften: Salvatorianer, Salvatorianerinnen und die Gemeinschaft salvatorianischer Laien (GSL).

Am 15. Mai 2021 dürfen wir seine Seligsprechung feiern, und ausgerechnet in diesem Jahr sind die Grenzen, die P. Franziskus Maria vom Kreuze, so sein Ordensname, aufgrund der Corona-Pandemie tatsächlich wieder Grenzen zwischen den Menschen. Ob aus der weltweiten salvatorianischen Familie überhaupt einige Mitglieder nach Rom reisen können, ist unsicher. Es bleibt uns die Verbundenheit im weltweiten Netz der salvatorianischen Gemeinschaften durch das WorldWideWeb. Die technischen Möglichkeiten hätten Pater Franziskus gefallen!

Text: Sr. Angela Cöppicus SDS

Der Text erschien als Kolumne auf www.orden.de

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