Anlässlich der Seligsprechung des Ordensgründers hatten Petra Miller und Silvia Schlaugat-Müller von der Weggemeinschaft Steinfeld die Idee, mit wöchentlichen, geistlichen Impulsen auf dieses Ereignis vorzubereiten. Start war der Palmsonntag, so dass insgesamt acht Impulse vorgesehen sind.

3. Sonntag der Osterzeit 2021 – Im Glauben zeigt sich der Auferstandene

Die Texte des dritten Ostersonntags sprechen von Barmherzigkeit, Geduld und Liebe des Auferstandenen. Er lässt alle, die glauben und sich auf ihn einlassen, nicht allein. So werden die Jüngerinnen und Jünger zu Zeugen der Osterbotschaft. Sie überwinden ihre Zweifel und können nicht (mehr) anders, als diese Botschaft und Gottes Treue zu verkünden.

Um das Oster-Wunder zu sehen, zu hören und zu erfahren, bedarf es der Offenheit aller Sinne.

Im Evangelium zum dritten Ostersonntag heißt es:
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.

Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht  es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen  und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden.

Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.

(Lk 24, 35-48; Einheitsübersetzung 2016)

Aus dem geistlichen Testament Pater Franziskus vom Kreuze Jordans:

4. Wehe Euch, wenn Ihr auf Menschen und Reichtum (Jer 17,5; Spr 11,28)
Euer Vertrauen setzt! (Ps 118,8 f.; Mk 10,24 f.).

Im geistlichen Tagebuch finden wir:

„Denke nicht bei dir: Ich habe mir das alles aus eigener Kraft und mit eigener Hand erworben!“ (Deut 8,17) GT II/109, 5.11.1907

Und:

Wende dich an Gott; die Menschen werden dich nicht verstehen! Von ihm kommt Licht und Kraft. GT II/48

Gedanken aus den Ansprachen Pater Franziskus Maria von Kreuze Jordan
„Es ist in Wahrheit der Allmächtige, der Ihnen auch in all Ihren Sorgen und Leiden helfen wird. Er wird Sie nicht verlassen. Er wird Ihnen Mut und Stärke geben. Gott weiß Sie auch dann noch zu trösten, wenn auf Erden niemand mehr ist, dem Sie das innerste Fühlen und Empfinden des Herzens offenbaren könnten. Gehen Sie zu Jesus. Klagen Sie Ihm in Liebe all Ihre Not und sprechen Sie mit Ihm über Ihre Leiden. Er wird Ihr Helfer sein. Was brauchen Sie noch menschliche Hilfe. Sie gehören dem Herrn. Sie haben sich dem Allmächtigen geschenkt und geweiht.“

Ansprache bei den Schwestern, 1.6.1896;
Aus: Ansprachen von P. Franziskus Maria vom Kreuze Jordan, DSS XXIII, S. 703

Der vierte letzte Wille von Pater Franziskus vom Kreuze Jordan in seinem Geistlichen Testament, lädt mit Nachdruck ein, das Vertrauen nicht auf irdische Dinge, auf Macht und Reichtum zu setzen. Er lädt ein, ohne Wenn und Aber, ausschließlich auf Gott zu vertrauen.

Wie bei den Jüngerinnen und Jünger im Evangelium des 3. Ostersonntags, gehören Zweifel und Fragen auch bei uns zum Glaubensleben. Gehen wir durch diese Zweifel hindurch, kann Gottes Botschaft uns erreichen.

  • Wo kenne ich in meinem Glaubensleben Zweifel, Fragen und Ängste?
  • Was hilft mir, durch diese Herausforderungen hindurchzugehen (z.B.
    durch Gebet, Exerzitien, Geistliche Begleitung, Gespräch mit anderen…)?
  • Die Jüngerinnen und Jünger kennen den Halt der Gleichgesinnten, der Gruppe, der Gemeinschaft, der Beziehung. Was gibt mir Halt und ermöglicht mir den Austausch und das Gefühl des Getragenseins?
  • Auf wen oder was vertraue ich? Vor allem in Zeiten, wenn es „drauf ankommt“?

Zu wem sollen wir gehen

Zu wem denn
zu wem sollen wir gehen
wenn nicht zu dir –
Zu wem können wir kommen
Christus
wenn nicht zu dir –
in den Schatten des Mantels
dort, wo wir gesund werden
am Saum deines Gewandes
Auf wen können wir warten
ewig und alle Sammelnder
wenn nicht auf dich –
auf das Licht deiner Wohnung4
dort, wo die Umherirrenden
empfangen
und aufgefangen werden die
Stürzenden
In wen können wir fallen
Heiland
wenn nicht in dich –
in die Schmerzen deiner Wunden
dort, wo wir aufgehoben sind
in deiner Liebe
und aufgehoben werden
von deiner milden Hand
Mit wem können wir leben
Auferstandener
wenn nicht mit dir –
mit deiner Nähe
mit der du uns an dich ziehst
dort, wo wir nicht mehr sterben
Zu wem denn
zu wem sollen wir gehen
wenn nicht zu dir


Sr. Monika van Bonn

Eine gesegnete Osterzeit und einen guten weiteren geistlichen Weg wünschen Silvia Schlaugat-Müller und Petra Miller

© Foto und Bild: Sr. Heidrun Bauer SDS – Atelier und Geistliche Begleitung, Geht nach Galiläa (vgl. Mt 28,10), 2007, Acryl-Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 60 cm. 

Die Impulse als PDF zum Download

1. Impuls – Palmsonntag

2. Impuls – Ostersonntag

3. Impuls – 2. Sonntag der Osterzeit

4. Impuls – 3. Sonntag der Osterzeit