In der Konsulta des Generalates am 19. Mai 2022 hat P. General Milton Zonta den Namen, die Statuten und die Verordnungen des Ersten Kapitels des neuen Vikariats gutgeheißen.

Es gibt mehrere Gründe, weshalb der Name „Pancratius Pfeiffer Missionsvikariat“ ausgewählt worden war und wir diesen gegenüber einem geografischen Namen den Vorzug gaben – entgegen der Tradition. Grund dafür ist, dass dieses Vikariat der Nukleus einer künftigen West-Europäischen Einheit ist. Wann immer die anderen Einheiten (Spanien, Großbritannien, Österreich, Belgien und vermutlich auch Deutschland) zu diesem Vikariat kommen, müsste der Name abgeändert werden. Durch diese Namenswahl wird solches vermieden.

Missionsgebiet Europa

In den Gesprächen im Kapitel kam auch deutlich zum Ausdruck, vor allem jüngere Mitbrüder wünschten sich, dass unser Vikariat „missionarisch“ sei. Diese Wort im neuen Namen kann eventuell zu Missverstände führen, da vor allem ältere Katholiken in Europa unter „Mission“ immer noch hauptsächlich die „Heiden“-mission in der Ferne versteht. Doch der Name wurde mit Absicht gewählt, denn unsere künftige Präsenz in Europa muss missionarisch sein. Wir können uns in Europa nicht mehr auf den kleinen Prozentsatz von Gläubigen beschränken, welche am Sonntag die Gottesdienste besuchen. Wir müssen versuchen, auch die Menschen zu erreichen, die zwar getauft sind, aber ihren Glauben nicht praktizieren.

Und wir dürfen auch nicht die Tatsache ignorieren, dass es eine rasch anwachsende Gruppe von Nicht-Getauften gibt; auch für diese menschen haben wir ein „Evangelium“, eine Frohbotschaft. In diesem Gedanken passt es, dass unser Vikariat sich vorgenommen hat, missionarisch zu sein und neue missionarische Ansätze umzusetzen. Natürlich wird dies nicht von heute auf morgen geschehen, aber unser Name ist uns ab jetzt Auftrag.

P. Pancratius Pfeiffer: Der Nachfolger von P. Jordan strukturierte die Gesellschaft neu

P. Pancratius Pfeiffer war der erste Nachfolger unseres Gründers. Er hat versucht das historische Wissen bezüglich den seligen Pater Franziskus Jordan zu bewahren und zu fixieren. Nicht nur hat er die erste Biographie des Gründers, mitsamt eine Geschichte der ersten fünfzig Jahren der Gesellschaft zu deren goldenen Jubiläum in 1931 geschrieben. Er hat auch Zeugnisse über die Heiligkeit des Gründers und seines treuen ersten Sohnes P. Bonaventura Lüthen gesammelt und gesichert. Er hat Vorbereitungen für die Seligsprechungsprozesse dieser zwei ersten Mitbrüder gemacht und dann auch 1942 die zwei Prozesse eröffnet.

Darüber hinaus hat P. Pancratius die Gesellschaft während dreißig Jahre vorgestanden. Eine Periode in der zwei Weltkriege fielen, und in der er die Gesellschaft weiter zu entwickeln suchte. Dass dies turbulente Jahre waren, die zu Neustrukturierungen führten, ist wohl das mindeste, was man sagen kann.

Wir dürfen und können uns nicht mit P. Pancratius Pfeiffer vergleichen. Aber so wie in seiner Zeit braucht die Gesellschaft heute eine strukturelle Neugliederung. Und so wie er es in seiner Zeit gemacht hat, soll das neue Vikariat das Gedächtnis an und die Verehrung zum Gründer lebendig halten.

Da der Name in mehreren Sprachen verwendet werden wird, bitte das Generalat ausdrücklich, die Lateinische Form des Namen „Pancratius“ zu verwenden (also mit „c“ buchstabiert), so wie es P. Pancratius selber in seiner Unterschrift verwendet hat.