Am Sonntag, 16. Mai 2021, feierten die Salvatorianische Gemeinschaften mit einer Dankesmesse im Petersdom in Rom die Seligsprechung ihres Ordensgründer P. Franziskus Jordan.

Beim Mittagsgebet bezeichnete Papst Franziskus den „neuen“ Seligen Franziskus Jordan einen „unermüdlichen Botschafter des Evangeliums“. An der Feier an diesem Sonntag nahm auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin teil. In seiner Predigt würdigte er den Seligen Jordan. „Das Wissen um Christus, dem wahren und einzigen Erlöser der Welt, an andere weiterzugeben erfordere in jedem Zeitalter eine echte biblische Spiritualität“, so Kardinal Parolin. Von dieser Spiritualität sei P. Jordan erfüllt gewesen.

 

Expertenrunde: Pater Jordan war Vorbild für Europa

Am Tag der Seligsprechung, am 15. Mai 2021, fand auch ein Podcast-Gespräch über den „neuen“ Seligen P. Franziskus Jordan statt, an dem die Generalökonomin der Salvatorianerinnen Sr. Brigitte Thalhammer, der österreichische Europa-Abgeordneter Lukas Mandl und Kirchenrechtsexperte Johannes Fürnkranz teilnahmen.

P. Franziskus Jordan – „ein armer Bub“ aus Deutschland – habe die „Gesellschaft des Göttlichen Heilandes“ mit dem Ziel gegründet, das soziale Leben vom Glauben her zu erneuern, betonte Sr. Brigitte Thalhammer. Die soziale Herkunft des Ordensmannes, die Armut seiner Familie, seine späte Schulausbildung aber auch die zahlreichen Helfer, hätten sein Wirken beeinflusst. So erklärte sich die Salvatorianerin Jordans Fähigkeit offen auf andere Religionen und Kulturen zuzugehen.

 Jordans Zeit sei unserer nicht so unähnlich, konstatierte die Salvatorianerin. So habe es etwa starke religiöse wie politische Spannungen gegeben. Der vom Ordensgründer so propagierte Aspekt der Universalität, die niemand ausschließen sollte, sei auch heute noch aktuell und dringend gebraucht.

 Der seliggesprochene Jordan gelte wegen seiner Verständigung mit Menschen und Kulturen „auf Basis der Grundhaltung, dass jeder Mensch gleich viel wert ist“, als „europäisch“, so der österreichische Europa-Abgeordneter Lukas Mandl. In diesem Sinne müsse auch Europa wieder beginnen die Ideale von Kooperation und Frieden in die Welt zu tragen.

 Eine der Voraussetzungen für die Seligsprechung war die Anerkennung eines Wunders, das auf Fürsprache von P. Jordan gewirkt wurde. Zur Bewertung des Wunders meinte Kirchenrechtsexperte Johannes Fürnkranz, der in Rom in der Römischen Glaubenskongregation die Sektion für Eheangelegenheiten leitet: „Die medizinische Kommission kann nicht feststellen, ob Gott gewirkt hat“, sie könne aber den Vorgang untersuchen und feststellen, dass das Wunder mit den Kriterien der aktuell geltenden Wissenschaft nicht erklärt werden könne. Das Wunder und die Seligsprechung würden aber auch dann nicht geschmälert werden, „wenn man 50 Jahre später eine naturwissenschaftliche Erklärung für das Wunder findet“.

 Quellen: Vatican News, kathpress